Domperidon Tabletten

Domperidon Dosierung

Dass Leisguard® von Esteve das Immunsystem moduliert und daher zur Behandlung und Prophylaxe bei Leishmaniose dient, ist inzwischen bekannt. Der Wirkstoff darin ist Domperidon. Die Dosierung beträgt 1ml/10kg.
In einem Milliliter der Suspension sind 5 mg Domperidon enthalten, entspricht also in Milligramm einer Dosierung von 5mg/10kg über 28 Tage.

Da Leisguard® nicht in allen Ländern registriert ist, oder wenn registriert dann evtl. nicht zu bekommen, weichen immer mehr Hundebesitzer auf den Wirkstoff Domperidon in Form von 10 mg Tabletten oder auf Tropfen mit 1 mg/ml aus, welcher von verschiedenen Herstellern zumeist auf Rezept zu bekommen ist.

Die richtige Dosierung

  • 1 Tabletten a 10 mg entsprechend 20 kg Körpergewicht, bzw. 1/2 Tablette für 10 kg Hund
  • die Tropfen mit 1 mg/ml wären zu dosieren mit 1 ml pro 2 kg Hund

 

Falsche Dosierung bei Leishmaniose

Doch immer wieder finden sich für Domperidon zum Einsatz bei Leishmaniose falsche Dosierungen im Netz!

Was ist das übliche Anwendungsgebiet von Domperidon?
Normalerweise wird der Wirkstoff Domperidon als Antiemetikum angewandt, zur Behebung von Völlegefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, welche u.a. durch Motilitätsstörungen des oberen Gastrointestinaltrakts entstehen. Domperidon führt dabei zu einem erhöhten Tonus des unteren Ösophagussphinkters und fördert damit die Magenentleerung.
Beachte: In dieser Funktion erfordert es eine bestimmte Dosierung, die zumeist höher ist als die, die zur Immunmodulierung eingesetzt wird! Man kann sich vorstellen, dass hier eine höhere Dosierung gewählt wird, die ja kurzfristig Abhilfe schaffen soll, und nicht auf Langzeitgabe abzielt. Bei längerer Gabe z.B. bei Leishmaniose über 28 Tage wäre diese Wirkung, in diesem Fall Nebenwirkung, bei höherer Dosierung sicher für einen Hund nicht tolerierbar

Woher stammen nun diese falschen Dosierungen im Netz?
Bereits 2008 wurde die Wirkung von Domperidon auf das Immunsystem untersucht. Es gab eine Studie 〈1〉, die 2009 veröffentlicht wurde, bei der Hunde über 1 Monat lang zweimal täglich mit einer recht hohen Dosierung als Monotherapie behandelt wurden. Es zeigte sich eine Verringerung der klinischen Symptome und Antikörpertiter. Aber ein Medikament entstand daraus nicht.
Denn die Studien gingen weiter, wahrscheinlich, weil diese hohe Dosierung über einen längeren Zeitraum eben Nebenwirkungen zeigte, die nicht tolerierbar waren. Veröffentlicht wurde hierzu jedoch nichts. Aber alle mir bekannten Hunde, die fälschlicherweise dieser Dosierung ausgesetzt waren, zeigten deutliche Nebenwirkungen, so dass das Mittel abgesetzt werden musste.

Auf der Southern Veterinary Conference 2011 in Barcelona wurde dann erstmalig die „Klinische Wirksamkeit eines Domperidon-basierten Behandlungsprogramms zur Prävention der Leishmaniose bei Hunden“ 〈2〉 vorgestellt mit der neuen und nun gültigen Dosierung von 1ml Suspension/10kg ( = 5mg Domperidon/10kg), mit der 2012 dann Leisguard® von Esteve zur Behandlung und Prophylaxe bei Hunden zugelassen wurde.

Also, es bleibt dabei: Domperidon 10mg Tablette / 20 kg Körpergewicht

 


〈1〉 Gómez-Ochoa P, Castillo JA, Gascón M, Zarate JJ, Alvarez F, Couto CG. 2009; Use of domperidone in the treatment of canine visceral leishmaniasis: a clinical Trial. The Veterinary Journal, Volume 179, Issue 2, February 2009, Pages 259-263
〈2〉 Llinas Ceballos J, Gómez-Ochoa P, Sabate Elias D, Homedes Beguer J, Lluis Ferrer C; Clinical efficacy of a domperidone-based treatment program for the prevention of canine leishmaniosis; SEVC Sept.-oct. 2011

 

8 Kommentare

  1. Hallo Angelika,
    ich müsste die Tabletten auch teilen, aber es stehtim Beipackzettel, dass sie nicht teilbar wären und es deswegen keine gleichmäßige Dosisverteilung gäbe. Damit wäre eine halbe Tablette höher und eine halbe niedriger dosiert. Ist die Gabe dann überhaupt sinnvoll? LG

    1. Fast alle teilen diese Tabletten, was allerdings etwas schwierig ist, da sie recht klein sind. Wenn dabei etwas ungleiche Hälften entstehen, ist das nicht so schlimm. Allerdings gibt es z.B. Motilium auch flüssig, die lassen sich evtl. besser dosieren. LG

  2. Hallo Frau Henning,
    mein Hund bekommt 2 x am Tag 75 mg Allopurinol -seit August 2020- und leider auch schon seit 2019 täglich Omeprazol. Versuche Omeprazol wegzulassen schlugen fehl (Ulmenrinde, Natron, Gastrosel und auch ausschleichen von Omep brachten keinen Erfolg). Nun hat mein Hund auch LM seit August letzten Jahres und soll Motilium erhalten. Ist aber mit Omeprazol nicht gut. Haben Sie eine Alternative für mich, die ich beim Tierarzt anbringen kann. Ich lese immer von Sucrabest, was viele ihren Hunden geben. Ist das ähnlich und verträgt es sich mit Motilium?

    1. Hallo Kerstin, ein Hund sollte auf gar keinen Fall durchgehend Omeprazol nehmen, aus verschiedenen Gründen, z.B. da nicht alle B-Vitamine genügend aufgenommen werden dadurch. Wollen Sie mich nicht einmal direkt anschreiben Kontaktformular), dass wir einmal nach den Ursachen zusammen suchen? LG Angelika

      1. Hallo und guten Abend, das habe ich bereits gemacht, aber leider bisher keine Antwort erhalten.

        LG

  3. Hallo Frau Henning ,unser Dackel bekommt seit Mittwoch Motilium .Er wiegt 9 kg und ich soll von der halben Tablette einen Hauch abbrechen . Kann er nicht auch eine halbe Tablette bekommen ?? In ihrem Buch schreiben Sie von Domperidon . Das Motilium ist aber doch gleich ,oder? ? So wie ich es verstanden habe ,auf ihre leish- info Seite ,bekäme er es etwas hõher dosiert,also ist eine halbe doch ok ,oder ??? LG und lieben Dank für Ihre Antwort

    1. ja, Motilium enthält den Wirkstoff Domperidon. 1 Tablette enthält 10mg, entspricht der Gabe für einen Hund von 20kg. Eine halbe Tablette wäre dann die Dosierung für 10 kg. Auch bei 9 kg müssen Sie nichts mehr abkratzen, weil es so genau nicht kommt. Zudem böckelt sowieso immer etwas Pulver ab beim Teilen.
      LG Angelika

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